Das war’s. Aus, vorbei. Georg Totschnig setzt hinter eine Radkarriere, in der er mitunter die Hauptrolle spielte, einen Schlussstrich. „Die Familie geht vor“, gestand der Zillertaler am 16. Oktober 2006, nachdem sich eine durchwachsene Saison dem Ende zugeneigt hatte. Eine Saison ohne Höhepunkte, dafür voller Hürden. „Heuer hatte ich von Aerodynamik angefangen alles verbessert.“ Heraus kam nicht viel, vor allem bei der geliebten Tour de France nicht. Dort standen andere im Mittelpunkt, Georg verzichtete allerdings gerne auf Schlagzeilen wie jenen von Dopingsünder Floyd Landis. Zeit seines Lebens ein Saubermann-Image – so sollte es auch nach 13 Jahren Profisport zu Ende gehen.
Viel hatte man ihm prophezeit, als er im Herbst 1993 als angehender Profi im italienischen Polti-Team Unterschlupf fand. Zu viel? „Manche sahen in mir den künftigen Giround Tour-Sieger. Man verhätschelte mich, ich hielt das alles für Freundschaft.“ Knallhartes Business war es, auf das der Sohn eines passionierten Amateurrennfahrers stieß. Von Vater Hansjörg behutsam an die Spitze geführt, ließ er sich zu wahren Akkordeinsätzen in Sachen Radrennen hinreißen. Plötzlich stimmte die Form nicht mehr, verlor der ehemalige Skihauptschüler (Neustift) seinen Biss.