Dreimal Gold auf der Aschenbahn


Mit dem Hammer eine Macht / Foto: GEPA

Auf Tirols Leichtathleten ist nach wie vor Verlass – von den österreichischen Meisterschaften jedenfalls brachten Stern, Spitzl und Co. gleich acht Medaillen mit nach Hause an den Inn. Eine Ausbeute, die sich sehen lassen kann, auch wenn sie fast zwangsläufig die Frage aufdrängte, selbst bei den Siegern, warum es in einigen Disziplinen ziemlich einfach ist, zu gewinnen. Wie zum Beispiel im Hammerwerfen der Damen. Dass nämlich die Tiroler Leichtathletin Claudia Stern den Hammer immer noch zum Meistertitel wirft, spricht zwar für sie, allerdings noch mehr gegen die Szene. „Es kommt nichts Junges nach“, klagt die routinierte Tiroler Leichtathletin, „und ich zehre noch von früher.“ Seit zwölf Jahren dominiert die Gesundheitstrainerin Österreichs Szene im Hammerwurf, obwohl sich ihr Trainingspensum in den vergangenen zwei Jahren merklich reduziert hat – zuletzt auf ein, zwei Einheiten pro Woche. Genug für den Titel in Schwechat: „Mein zehnter, etwa.“ So genau zählt sie nicht mehr mit. Aber: „So lange ich gewinne, mach’ ich auch weiter.“ Diesmal reichten ihr 49,84 Meter im Rudolf-Tonn-Stadion zu Gold, sechs Meter weniger als 2004, bei ihrem Wurf zum österreichischen Rekord. Den hält sie immer noch, und daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern, denn – die Szene ist überschaubar.

Nicht so bei den Herren und schon gar nicht über die 400-m-Hürden. Da holte sich der Innsbrucker Gotthard Schöpf Gold und die Meisterurkunde. Das 22-jährige Talent gewann in 52,84 Sekunden, und für Tirols dritte Goldmedaille sorgte programmgemäß Daniel Spitzl über 1500 Meter. Kurios: Den EM-Starter begleiteten dabei ganze zwei Gegner. Ein Armutszeugnis für die Leichtathletik. Weitere Tiroler Spitzenleistungen lieferten neben Bronze von Claudia Stern im Diskus auch Johannes Kuenz aus Lienz mit Silber im Stabhochund Bronze im Hochsprung. Dessen Vereinskollegen holten Bronze: Andreas Monitzer über 400 m Hürden, Lisa Egarter im Hochsprung.