Die Angst vor dem Matchball


Nur ein Ball fehlte Robert / Foto: GEPA

Es gibt eine Vielzahl von großen Sportlern, die durchaus nachvollziehen können, was dem Robert Gardos ausgerechnet Sekundenbruchteile vor seinem vermeintlich größten Erfolg durch den Kopf ging – diese unerklärliche Angst vor dem Sieg. 10:8 hatte er im siebenten Satz geführt, zwei Matchbälle für sich – nur einen Punkt vom großen Glück entfernt, das Double zum Greifen nahe. Den Doppelbewerb der Weltcup-Konkurrenz von Santiago de Chile hatte Gardos nämlich davor schon mit Chen Weixing gewonnen. Verständlich, dass Trainerpapa Peter zuhause in Tirol am Live-Ticker mitzitterte. Um anschließend den Computer am liebsten aus dem Fenster zu werfen.

Denn statt des so nahen Sieges verlor Gardos den entscheidenden Satz noch mit 12:10. Natürlich hatte Europameister Wladimir Samsonow aus Weißrussland in diesen für ihn kritischen Minuten all seine Routine ausgespielt, er wackelte gewaltig, fiel aber nicht. Nachdem Gardos zuvor in Korea und Taiwan jeweils in der ersten Runde ausgeschieden war, fühlte er sich dennoch wie im Traum.

„Ein sensationelles Turnier – einen schöneren Saison-Abschluss wie ein Finale gegen Samsonow hätte es nicht geben können“, verabschiedete sich der Granada-Legionär in den vierwöchigen Urlaub.