34.000 Fans pilgerten nach Kitz


Top-Tennissport in Kitzbühel - von den Zuschauern honoriert / Foto: Parigger

Mag sein, dass die glühend heiße Augustsonne nicht nach jedermanns Geschmack gewesen war – bei Herbert Günther, dem Präsidenten des Kitzbüheler Tennisclubs, sorgten die tropischen Temperaturen dennoch für ein smartes Lächeln. Denn das Wetter war – nebst tollen Leistungen am Platz – bestimmt mit ein Grund gewesen, dass die Veranstalter des bet-at-home Cups mit einer rund zehnprozentigen Steigerung der Zuschauerzahlen auf rund 34.000 Fans bilanzieren durften.

Im Finale jedenfalls gab es eine kleine Überraschung, denn nicht der als Nummer zwei gesetzte Argentinier Juan Mónaco verließ nach einer über zweistündigen Sandplatzschlacht die voll besetzte Anlage als Sieger, sondern der Spanier Marcel Granollers. Nach kapitalem Fehlstart hatte der 27-Jährige aus Barcelona das Endspiel umgedreht und durfte am Ende nach dem 0:6, 7:6 (3), 6:4 den vierten ATP-Titel seiner Karriere feiern. Eine sehr emotionale Feier, denn nach dem Matchball liefen ihm die Tränen der Freude aus den Augen. Irgendwie verständlich, gab es doch als Belohnung 250 ATP-Punkte und den Siegerscheck in Höhe von 74.000 Euro.

Dabei war Granollers zunächst nahezu zum Statisten degradiert worden, hatte in nur 24 Minuten den ersten Satz verloren. Doch Mónaco vergab im zweiten Durchgang bei 2:1 zwei Breakbälle und damit wahrscheinlich die Vorentscheidung. Das sollte sich bitter rächen: Granollers behielt im Tiebreak durch vier Punkte in Folge ab 3:3 die Oberhand. In den letzten Abschnitt startete der Schützling von Fernando Vicente, dem Kitzbühel-Finalisten 1999, mit einer 4:0-Führung fulminant. Mónaco schaffte zwar bei diesem Stand ein Rebreak und schien dem Finalspiel auch nach einem 2:5- und 0/40-Rückstand nochmal eine Wende geben zu können, doch mit einem weiteren Aufschlagverlust zum 4:6 musste er seine Titelhoffnungen endgültig begraben.

Angesichts der positiven Zahlen und des hervorragenden Feedbacks will Günther das ATP-Turnier jedenfalls auch zukünftig positionieren. Octagon-Vizepräsident Jorge Salkeld war auf jeden Fall mit der Entwicklung zufrieden gewesen: „Wir haben langfristig in das Turnier investiert. Und heuer hat man gesehen, dass es sich entwickelt hat.“ Die für 2014 geplanten 2,3 Millionen Euro sollen teils in eine Gala anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums gesteckt werden. Stars wie Jürgen Melzer und Philipp Kohlschreiber sollen auch zukünftig antreten. Turnierdirektor Alex Antonitsch kümmert sich weiterhin um die Verpflichtung von Top-Spielern, aber eines ist schon klar – in Kitzbühel soll so schnell wie möglich ein Top-Ten-Spieler aufschlagen.