100 Punkte für Olympia


Kathrin nützte die verordnete Wettkampfpause zur Erholung in den Tiroler Bergen. / Foto: Unterwurzacher

Eigentlich sind Bernadette Graf und Kathrin Unterwurzacher unzertrennlich. Eigentlich. Denn dieses eine Mal visierten die beiden Top-Judokas aus Tirol unterschiedliche Ziele an. Die Tulferin Graf musste „alleine“ zum Grand Slam im russischen Tjumen, weil ihre Trainingspartnerin Unterwurzacher von Nationaltrainer Marko Spittka eine Wettkampfpause verordnet bekam. „Das ist schon ungewohnt, ohne Kathrin unterwegs zu sein“, sagte Graf. Normalerweise teilen sich die beiden Sportlerinnen alles – außer der Zahnbürste.

Aber in Russland fand sich Graf auch solo, allerdings inmitten des Nationalteams, gut zurecht: Sie kämpfte sich beim top besetzten Grand Slam bis ins Finale vor. Gegen Alena Iprokopenko siegte die 23-Jährige mit einem Ippon, im Kampf um Bronze indes unterlag sie Szaundra Diedrich nach einem Würgegriff. „Schade, eine Medaille wäre irre gewesen“, meinte ihr Trainer Martin Scherwitzl. Aber auch Rang fünf hatte sich rentiert – als Belohnung gab es 100 Punkte für die Olympia-Qualifikation.