Der Cup hat seine eigenen Gesetze, heißt es immer dann im Fußball, wenn der Kleine den Großen geärgert und für eine Überraschung gesorgt hat. Seit dem ersten Spiel im Deutschen Volleyball-Pokal wissen auch die HYPO AlpenVolleys um die Bedeutung dieser wenig beliebten Sportweisheit. „Jetzt muss ich mich erst einmal beruhigen“, war das erste Statement von Headcoach Stefan Chrtiansky unmittelbar nach der überraschend deutlichen 0:3-Pleite in Düren.
Das Aus im Cup hatte beim sonst so diplomatischen Slowaken Spuren hinterlassen. Verständlich, denn von der Leistung seiner Volleyballer gab es wenig Positives zu notieren. Auch wenn es sich bei der Truppe aus Düren nicht unbedingt um ein sportliches Leichtgewicht handelt.
Vor allem im ersten Satz hatte der letztjährige Viertelfinal-Gegner mächtig aufgedreht und angetrieben, konnte damit vor 1700 Zuschauern Satz eins mit 25:19 für sich entscheiden. Nicht nur Chrtiansky hatte daraufhin eine Reaktion seiner Mannschaft erwartetet – Fehlanzeige! 25:21 für die Gastgeber, die sich auch den etwas härter umkämpften Durchgang drei mit 26:24 holten.
Chrtiansky: „Entscheidend waren das Service und die Annahme. Meine Leistungsträger waren nicht auf der Höhe.“
Das waren die AlpenVolleys dafür bei der Heimpremiere in der Olympiahalle. Zwar waren zu Beginn der Partie gegen Bühl die Nachwirkungen des 0:3 von Düren noch zu spüren, am Ende gab es trotzdem einen klaren 3:0-Heimsieg gegen die Bisons und quasi zum Drüberstreuen sogar die Tabellenführung in der deutschen Liga. Freude also das Sportliche betreffend, aber Unverständnis darüber, dass gerade einmal 700 Fans den Weg in die Olympiahalle gefunden hatten.
Wer nach dem Sieg den nachdenklichen Blick von Manager Hannes Kronthaler sah, der wusste, dass etwas nicht stimmt. „Mir wären 300 Zuschauer mehr lieber gewesen als das klare 3:0“, sagte der HYPO-Macher. Die 700 bedeuteten die schwächste Zuschauermarke in der Olympiaworld seit dem Wechsel nach Deutschland.
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Den Groll Kronthalers milderte dann wenigstens etwas der Erfolg beim Aufsteiger in Giesen, mit dem die Tabellenführung locker verteidigt werden konnte. Allerdings erneut mit einem kleinen Schönheitsfehler. Denn auch beim 3:1 hatten die Tiroler einen Satz abgeben müssen.
Topscorer war Kirill Klets mit 23 Punkten. „Es war das erwartet schwere Spiel. Giesen hat im zweiten Satz sehr stark serviert“, analysierte ein sichtlich erleichterter Stefan Chrtiansky.