0:1 gegen Rapid – eine Niederlage, die schmerzt …


Am Boden zerstört nach der Niederlage gegen Rapid - Albert Vallci / GEPA Das ist ja zum Haare-Raufen, dürfte sich Cheikhou Ding gedacht haben / GEPA

Fußball im Dezember, das ist schon eine besondere Herausforderung. Für die Vereine und die Spieler natürlich, aber vor allem auch für die Zuschauer. So war es auch nicht verwunderlich, dass zu den letzten beiden Spielen des Jahres 2018 nicht einmal 10.000 Fans ins Tivoli pilgerten. Und das, obwohl Rapid zu Gast war und der FC Wacker vor allem gegen Wolfsberg „seine“ Fans ganz dringend benötigt hätte.

Wie auch immer, 7665 waren es gegen die Hütteldorfer, und diese wenigen Getreuen traf der Siegestreffer des Rekordmeisters in der Nachspielzeit gleichsam mitten ins Herz.

Die Innsbrucker hatten gegen die in der Europaliga erfolgreichen Wiener bis zu diesem 0:1 in letzter Sekunde ihre beste Saisonleistung im Tivoli abgeliefert, hatten den Rekordmeister nicht nur gut im Griff, sondern auch am Rande einer Niederlage, um dann nach dem Schlusspfiff ebenso entsetzt wie enttäuscht mit leeren Händen dazustehen.

Im Gegensatz dazu wurde auf der Rapid-Bank und im Gästesektor gejubelt, als ob gerade der Champions-League-Titel eingefahren worden wäre. Dafür herrschte im schwarz-grünen Lager Frust pur, denn diese Pleite gegen die Grün-Weißen tat richtig weh.

„Extrem bitter. Wir waren in der zweiten Halbzeit klar am Drücker, aber Rapid hat mit dem zweiten gefährlichen Angriff im Spiel den Siegestreffer gemacht“, konnte es Wacker-Verteidiger Dominik Baumgartner nicht fassen. FCW-Goalie Christopher Knett schüttelte auch nur den Kopf: „Das war eine echt starke Leistung von uns, und dann fährt Rapid mit drei Punkten nach Hause.“

Die Zuschauer bekamen einen leidenschaftlichen Kampf serviert, in dem die Tiroler den Hütteldorfern alles abverlangten. „Mit der Leistung bin ich sehr zufrieden, das war eine deutliche Reaktion auf die Abfuhr in St. Pölten, aber das Ergebnis ist natürlich extrem bitter und ärgerlich“, meinte Wacker-Coach Karl Daxbacher enttäuscht.

Dafür war Kollege Didi Kühbauer, der schon als St. Pölten-Coach im August mit viel Glück drei Punkte aus dem Tivoli entführt hatte, relativ entspannt und zufrieden: „Wir nehmen den Sieg gerne mit. Ob das Spiel in der letzten Viertelstunde entschieden wurde, ist mir gleich. Das spricht auch dann für die Mannschaft, dass sie da wirklich nicht aufgegeben hat, dass wir eine gute Aktion ausgespielt haben und Veton dann eben das Tor gemacht hat.“

Wenngleich der Ärger nach der unnötigen, weil nicht verdienten Heimpleite gegen Rapid noch nicht ganz verraucht war, zeigten die Tiroler bald darauf im Aufsteiger-Duell beim FC Hartberg große Moral.

Erneut gab es einen spannenden Schlagabtausch, in dem der FC Wacker erst einen schnellen Rückstand wegstecken musste und nach dem Ausgleich durch Gabriele auch das 2:1 durch Rep noch egalisieren konnte. Erneut durch Gabriele. Mit dem 2:2 wurde auf alle Fälle das Minimalziel erreicht, und gegen Wolfsberg, im letzten Heimspiel des Jahres, wurden drei wichtige Zähler eingeplant.

Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllen sollte, weil Tiroler wie Kärntner sich vor der Saison-Minuskulisse (2035 Zuschauer) über 90 Minuten lang quasi neutralisierten und daher – fast logisch – am Ende ein 0:0 von der Anzeigentafel leuchtete.

Dabei hatten die Gastgeber sogar noch Glück, dass es wenigstens zu einem Unentschieden gereicht hatte. Denn genau 17 Minuten vor Spielende verschuldete Dominik Baumgartner mit einem ungeschickten Foul einen Elfmeter. Doch im Gegensatz zu Hartberg war Wacker-Goalie Christopher Knett zur Stelle, fischte den Strafstoß von Michael Liendl bravourös aus der Ecke und sorgte damit dafür, dass sich der FC Wacker mit einem 0:0 gegen Wolfsberg in die Winterpause verabschiedete. „Ich habe einen Tipp vom Tormanntrainer bekommen, mit Statistik kann man da viel machen“, gab Knett das Lob an Dominik Bichler weiter.